Für bis zu 80 % der Frauen in den Wechseljahren sind Hitzewallungen mehr als nur eine Unannehmlichkeit – es handelt sich um störende Episoden intensiver Überhitzung, die mit Schwitzen, Unwohlsein und Schlaflosigkeit einhergehen. Diese Symptome entstehen durch den deutlichen Abfall des Östrogenspiegels in dieser Lebensphase.
Änderungen des Lebensstils wie Ernährungsumstellungen, Hormonersatztherapie (HRT) und kognitive Verhaltenstherapie (CBT) können zwar Linderung verschaffen, diese Optionen sind jedoch nicht immer für jeden zugänglich oder wirksam. Sie können auch logistische Herausforderungen mit sich bringen oder laufende Termine mit medizinischem Fachpersonal erfordern.
Nun deuten immer mehr Forschungsergebnisse darauf hin, dass Hypnose eine vielversprechende Alternative darstellt – eine Möglichkeit, die Frauen problemlos in ihre täglichen Routinen zu Hause integrieren können.
Studien haben gezeigt, dass herkömmliche Hypnose in der Klinik bei der Behandlung von Hitzewallungssymptomen äußerst wirksam sein und sogar eine bessere kognitive Verhaltenstherapie (CBT) erzielen kann. Für viele sind die Zugänglichkeit und der Komfort dieses Ansatzes jedoch begrenzt. Um diese Lücke zu schließen, entwickelten die Forscher ein sechswöchiges selbstgesteuertes Programm, bei dem leicht verfügbare Audioaufnahmen zum Einsatz kamen.
Bei den Teilnehmern handelte es sich um Frauen im Alter von etwa 56 Jahren, die täglich mindestens vier Hitzewallungen erlebten. Die Hälfte hörte sich speziell konzipierte 20-minütige hypnotische Aufnahmen an, die darauf abzielten, Entspannung herbeizuführen und ein Gefühl der Coolness hervorzurufen. Die andere Hälfte erhielt als Kontrollgruppe Aufnahmen von weißem Rauschen.
Nach sechs Wochen berichteten die Frauen, die Hypnose anwendeten, über eine bemerkenswerte Verringerung der Häufigkeit und Schwere ihrer Hitzewallungen um 53 % im Vergleich zu ihrem Ausgangswert. Diese Verbesserung war wesentlich signifikanter als der in der Kontrollgruppe beobachtete Rückgang um 41 %, was wahrscheinlich auf den Placeboeffekt zurückzuführen ist.
Noch überzeugender ist, dass diese positiven Ergebnisse über den sechswöchigen Interventionszeitraum hinaus anhielten. Nach zwölf Wochen stellten Frauen, die Hypnose praktizierten, weiterhin einen Rückgang der Hitzewallungen um 61 % im Vergleich zu ihren ursprünglichen Werten fest. Dies deutet darauf hin, dass das Programm nicht nur effektiv war, sondern ihnen möglicherweise auch Selbsthypnosetechniken vermittelt hat, die sie unabhängig weiter anwenden konnten.
Diese neue Forschung festigt die Hypnose zu Hause als potenziell bahnbrechendes Instrument für Frauen bei der Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden. Es ist kostengünstig, zugänglich und lässt sich leicht in den Alltag integrieren. Während die genauen Mechanismen hinter seiner Wirksamkeit noch untersucht werden, unterstreicht es die tiefe Verbindung zwischen unserem Geist und unserem Körper – eine Verbindung, die zur Linderung verschiedener körperlicher Beschwerden genutzt werden kann.
