Japan hat erfolgreich ein 100-Kilowatt-Laserwaffensystem auf einem Kriegsschiff installiert und damit einen bedeutenden Fortschritt in der Kriegsführung mit gezielter Energie markiert. Das System, das Drohnen, Mörsergranaten und andere Bedrohungen aus der Luft neutralisieren soll, kombiniert zehn einzelne 10-Kilowatt-Laser zu einem einzigen, hochfokussierten Strahl, der metallische Oberflächen durchbrennen kann.
Entwicklung und Bereitstellung
Das Waffensystem wurde von Kawasaki Heavy Industries entwickelt und im Februar 2023 an die japanische Agentur für Akquisition, Technologie und Logistik (ATLA) geliefert. Es wurde kürzlich im Dezember 2023 auf dem Testschiff JS Asuka auf der Werft von Japan Marine United installiert. Dieser Einsatz stellt den Höhepunkt eines Entwicklungsprogramms dar, das 2018 begann.
Der Hauptvorteil des Systems liegt in seiner „unbegrenzten Magazintiefe“, das heißt, es kann Ziele wiederholt angreifen, solange ausreichend elektrische Energie zur Verfügung steht. Dies steht in krassem Gegensatz zu herkömmlichen Luftverteidigungssystemen, die auf begrenzte Munitionsvorräte angewiesen sind. Bodengestützte Tests Anfang des Jahres bestätigten die Wirksamkeit der Waffe gegen Drohnen und Mörsergranaten.
Technische Spezifikationen
Der Laser ist ein Faserlaser, eine Technologie, die Licht durch eine dotierte optische Faser verstärkt. Dies ermöglicht eine hohe Energiekonzentration und ein präzises Zielen. Faserlaser sind zwar hocheffizient, haben aber typischerweise einen Wirkungsgrad zwischen 25 % und 35 % und erfordern viel Strom und Kühlung.
Die Waffe ist in zwei 40 Fuß (12 Meter) großen Kuppelmodulen untergebracht und wird ab dem 27. Februar 2026 Probefahrten auf See unterzogen. Bei diesen Versuchen wird die Leistung des Systems unter realen maritimen Bedingungen, einschließlich Wind, Feuchtigkeit und Schiffsbewegung, bewertet.
Strategische Implikationen
Japan ist heute eines von mehreren Ländern, die aktiv Waffen mit gezielter Energie entwickeln. Es wurde bestätigt, dass die USA, Frankreich, Deutschland und das Vereinigte Königreich ähnliche Technologien verfolgen, wobei auch China im Verdacht steht, dies zu tun. Das japanische Verteidigungsministerium plant, Laserwaffen in seine fortschrittliche Marineverteidigungsplattform „Aegis“ zu integrieren, deren Einsatz voraussichtlich nach 2032 erfolgen soll.
Die Entwicklung von Laserwaffen stellt einen grundlegenden Wandel in der Seekriegsführung dar und bietet potenziell unbegrenzte Kampfmöglichkeiten ohne die Einschränkungen konventioneller Munition.
Zukünftige Herausforderungen
Trotz der Fortschritte bleibt die operative Umsetzung noch Jahre entfernt. Laserwaffen stehen vor ständigen Herausforderungen im Zusammenhang mit Wiederaufladezeiten, Kühlanforderungen und der Aufrechterhaltung der Genauigkeit unter rauen Bedingungen. ATLA-Beamte prüfen, ob leistungsstärkere Laser letztendlich Raketen abfangen könnten, aber dies bleibt ein langfristiges Ziel. Der aktuelle Schwerpunkt liegt auf der Validierung der Funktionsfähigkeit des Systems in realistischen maritimen Umgebungen.
Die Einführung von Laserwaffen signalisiert einen wachsenden Trend zur gerichteten Energietechnologie als Schlüsselkomponente moderner Verteidigungsstrategien. Dieser Wandel könnte die Seekriegsführung durch die Bereitstellung effizienterer, kostengünstigerer und nachhaltigerer Verteidigungsfähigkeiten verändern.
