Feuriger Tanz des Plasmas in atemberaubendem Sonnenzeitraffer enthüllt

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Der Astrofotograf Mark Johnston hat ein atemberaubendes Video produziert, das die komplizierten Bewegungen des Wasserstoffplasmas über der Sonnenoberfläche einfängt. Die Bilder zeigen eine zarte Plasmawolke, die sich dreht und an Ort und Stelle schwebt und von starken magnetischen Kräften in der Luft gehalten wird.

Eine Nahaufnahme der Sonnenaktivität

Das fesselnde Filmmaterial, das am 20. Oktober 2025 vom Willow Springs Lake in Arizona aufgenommen wurde, verdichtet 75 Minuten Echtzeit-Sonnenaktivität zu einer faszinierenden 6,5-Sekunden-Loop-Animation. Diese Technik ermöglicht es dem Betrachter, die komplexen und subtilen Bewegungen zu würdigen, die sich über einen längeren Zeitraum entfalten. Johnston führt ein kürzlich durchgeführtes Upgrade seines Solar-Etalon-Filters an, das bei günstigen Betrachtungsbedingungen außergewöhnliche Ergebnisse ermöglicht.

Was ist eine Solarprotuberanz?

Das Video konzentriert sich auf einen Sonnenvorsprung, eine große, helle Struktur, die sich von der Sonnenoberfläche aus erstreckt. Es wird auch als Solarfilament bezeichnet, wenn man es vor der hellen Seite der Sonne betrachtet. Diese Vorsprünge bestehen aus Plasma – einem überhitzten Gas aus geladenem Wasserstoff und Helium. Dieses Plasma bewegt sich entlang verwickelter Magnetfeldlinien, die vom inneren Dynamo der Sonne erzeugt werden (ein Prozess, der der Erzeugung des Erdmagnetfelds ähnelt).

Warum das wichtig ist: Sonnenprotuberanzen sind ein wichtiger Indikator für die Aktivität der Sonne. Sie können entscheidende Daten für das Verständnis des dynamischen Verhaltens unseres Sterns und seines Einflusses auf die Weltraumumgebung der Erde liefern.

Die Physik hinter dem Display

Die Strukturen entstehen, wenn Plasma in diesen Magnetfeldlinien eingeschlossen wird und es so effektiv über der Sonnenoberfläche schwebt. Vorsprünge können unterschiedlich lange andauern – von einem einzigen Tag bis zu mehreren Monaten. Sie können sich über Hunderttausende Kilometer in den Weltraum erstrecken und riesige, schleifenförmige Formen bilden. Letztendlich können diese magnetischen Strukturen instabil werden, was zu Eruptionen führt, die Plasma in den Weltraum schleudern – ein Phänomen, das Auswirkungen auf unseren Planeten haben kann.

Was macht das optisch so auffällig? Das rote Leuchten des Plasmas ist eine direkte Folge der unglaublich hohen Temperaturen.

Handwerkszeug

Um diesen bemerkenswerten Detaillierungsgrad zu erreichen, nutzte Johnston ein ausgeklügeltes Setup:

  • TEC160FL-Refraktor: Ein Spezialteleskop für die Sonnenbeobachtung.
  • Baader Energy Rejection Filter: Reduziert unerwünschte Lichtwellenlängen und verbessert den Kontrast.
  • Baader 4ZS telezentrisch: Minimiert Verzerrungen und Aberrationen.
  • Solar Spectrum 0,3 Å Wasserstoff-Alpha-Etalon und Lunt-Wasserstoff-Alpha-Etalon: Filter, die die spezifische Wellenlänge des Wasserstoff-Alpha-Lichts isolieren und so die Details der Protuberanzen sichtbar machen.
  • ASI174M-Kamera: Eine hochauflösende Kamera, optimiert für Astrofotografie.

Durch den Einsatz spezieller Filter und eines leistungsstarken Teleskops konnte Johnston die subtilen Bewegungen des Plasmas in der komplexen magnetischen Umgebung der Sonne isolieren und erfassen.

Das Ergebnis ist ein beispielloser Blick auf das dynamische Verhalten der Sonne – eine atemberaubende Erinnerung an die Kraft und Schönheit unseres nächsten Sterns. Der Zeitraffer veranschaulicht wunderbar, wie scheinbar statische Strukturen tatsächlich mit fortlaufender Bewegung und miteinander verbundenen Kräften gefüllt sind.